Spendenaufruf: Unterstützung während COVID-19 Pandemie [Alemán]

 

Liebe Leser*innen, liebe Freund*innen, Verwandte und Bekannte,

 

die Corona-Krise hält momentan die ganze Welt gefangen: das öffentliche Leben steht still, Grenzen werden geschlossen, der soziale Kontakt ist weitgehend eingeschränkt und der Großteil von uns bleibt zwangsläufig zuhause und harrt aus, bis die Krise vorbei ist. Auch wenn das für uns alle schwierige Zeiten sind, trifft die Krise nicht alle gleichermaßen: Während es für viele bedeutet, einfach zuhause zu bleiben und in manchen Fällen diese Zeit sogar für unerfüllte Projekte, persönliches Wachstum und andere Dinge, zu denen wir im hektischen Alltag sonst nicht kommen, genutzt wird, bedroht für andere Menschen die Krise ihre gesamte Existenz. Sozial und vor allem ökonomisch benachteiligte Gruppen werden weitaus härter getroffen und werden auch in den Wochen, Monaten und Jahren nach der Krise ihre Folgen hart zu spüren bekommen.

Als ehemalige Freiwillige von SEPROJOVEN haben wir mit solchen Personen gearbeitet, sie kennengelernt, uns mit ihnen angefreundet und einen Einblick in ihre Lebenswelten bekommen. Für viele von uns waren das prägende Erfahrungen, die uns noch immer begleiten. Zu Sehen, dass ein Kind den ganzen Tag nichts gegessen hat, weil die Familie einfach nicht genug Geld hat, war keine Seltenheit und hat doch jedes Mal eine Spur hinterlassen.

Ebendiese Familien, in denen die Versorgung mit dem Nötigsten schon in normalen Zeiten eine große Herausforderung dargestellt hat, werden nun von der Krise hart getroffen. In der Regel bestehen die Familien aus Kindern und alleinerziehenden Müttern, die in prekären Arbeitssituationen arbeiten. Durch den Lockdown können die Mütter nicht mehr arbeiten gehen und erhalten somit auch kein Einkommen, da sie in keinster Weise abgesichert sind. Dadurch entwickelt sich eine ohnehin schon prekäre Situation zu einer nicht zu unterschätzenden Existenzbedrohung, die besonders bei Kindern Spuren hinterlassen kann, die sich durch ihr ganzes weiteres Leben ziehen.

Obwohl in Costa Rica Corona noch nicht die gleichen Fallzahlen erreicht hat wie in Europa und die Anzahl an Infizierten durch die frühzeitige Einleitung der entsprechenden Maßnahmen nur langsam ansteigt, zeigen sich schon die ersten Folgen des Lockdowns. Nichtsdestotrotz steht Costa Rica noch weit vor dem „Peak“ und es wird damit gerechnet, dass der Lockdown noch einige Monate anhält und schwere langfristige Folgen für die Wirtschaft des Landes mit sich bringt. Für die Personen und Familien, die uns nahestehen, bedeutet dies, dass sich die Situation immer weiter verschlimmert, Geldreserven, falls vorhanden, aufgebraucht werden und immer mehr von ihnen weiter unter das Existenzmininum rutschen.

SEPROJOVEN hat seinen Betrieb nun umgestellt und versucht, so gut es geht, die Familien mit dem Nötigsten (Reis, Bohnen & Co.) zu versorgen. Dafür werden momentan Projektgelder umgeleitet, die allerdings bald aufgebraucht sind, weswegen SEPROJOVEN nun alle Möglichkeiten auslotet, um in den kommenden Wochen und Monaten eine Notversorgung sicherzustellen.

Wir als ehemalige Freiwillige möchten unseren Teil dazu beitragen und bitten euch darum, diese Menschen, die uns sehr am Herzen liegen, zu unterstützen.

Spenden können direkt an jede*n von uns übergeben oder direkt an das folgende Konto überwiesen werden:

Kontoinhaber: Tilman Luca Menzel

IBAN: DE33 1203 0000 1033 4722 65

BIC: BYLADEM1001

Verwendungszweck: Unterstützung SEPROJOVEN *Vorname* *Nachname*

Tilman ist ein ehemaliger Freiwilliger und arbeitet momentan bei SEPROJOVEN in Costa Rica. Da bei internationalen Überweisungen Gebühren anfallen, haben wir für den Moment sein Konto als Möglichkeit gewählt, um sicherzustellen, dass das Geld komplett für den genannten Zweck eingesetzt werden kann. 

Jede Spende ist willkommen!

Wer möchte, kann auch seine E-Mail Adresse hinterlassen, um über die Ergebnisse und die weiteren Entwicklungen auf dem Laufenden gehalten zu werden.

Vielen Dank für eure Unterstützung!

 

Liebe Grüße und eine Social-Distancing-Umarmung aus der Ferne

Eure SEPROJOVEN-Freiwilligen

 

 

Servicios de Educación y Promoción Juvenil SEPROJOVEN A.C.

 

Was ist SEPROJOVEN?

Servicios de Educación y Promoción Juvenil, kurz SEPROJOVEN, bedeutet auf deutsch „Dienste zur Bildung und Förderung der Jugend“ und ist ein Verein, der sich für die Rechte benachteiligter Kinder und Jugendlicher einsetzt. Die Promotion und Verteidigung der Menschen- und Kinderrechte sowie der Geschlechtergerechtigkeit sind dabei integraler Bestandteil der Arbeit.

Durch ein Angebot an Kunst- und Sportprogrammen, im besonderen Fußball, arbeitet SEPROJOVEN mit Jugendlichen, gibt ihnen ein offenes Ohr, unterstützt sie und vermittelt ihnen Werte wie Teamgeist, Toleranz, gegenseitigen Respekt und Solidarität.

Der Ansatz von SEPROJOVEN besteht darin, junge Menschen zu fördern und ihnen Selbstvertrauen, Führungsqualitäten und ein kritisches soziales Bewusstsein mitzugeben, damit diese in ihren eigenen Gemeinden aktiv werden, sich für bessere Lebensbedingungen einsetzen und ein Vorbild für andere Kinder, Jugendliche und Erwachsene werden. Somit dienen sie als Multiplikator*innen und tragen die Effekte der Arbeit von SEPROJOVEN weiter.  

SEPROJOVEN setzt darauf, in engem Kontakt mit den Teilnehmer*innen und deren Familien zu stehen, sich mit ihnen auszutauschen, zusammen zu essen, Zeit miteinander zu verbringen und in den jeweiligen Gemeinden integriert zu sein, um Vertrauen zu schaffen und eine bessere Begleitung der Jugendlichen nach ihren Bedürfnissen zu ermöglichen.

Für die Planung und die Durchführung von Projekten setzt SEPROJOVEN auf ein interdisziplinäres Team aus Sozialarbeiter*innen, Psycholog*innen, Sozialwissenschaftler*innen und Sportwissenschafter*innen.
 

 

Liga FEM: La Cancha para Nosotras: Arbeit mit Mädchen und jungen Frauen in Guararí de Heredia

Eines der am längsten bestehenden Projekte und zentraler Bestandteil der Arbeit von SEPROJOVEN ist die „Liga Femenina“, ein Projekt für Mädchen und junge Frauen in dem marginalisierten Stadtviertel Guararí in der Stadt Heredia. Guararí ist eines der ärmsten Stadtviertel von Costa Rica und auch eines der Viertel, in dem am meisten Gewaltverbrechen geschehen. Drogenabhängigkeit (vor allem der Konsum von Crack) ist eines der zentralen Probleme und Banden von Drogenschmugglern, sogenannte „Narcos“, haben eine starke Präsenz. Kriege zwischen den Banden untereinander und mit der Polizei sorgen regelmäßig für Tote.

Innerhalb dieses gewaltvollen Kontextes wachsen die Teilnehmerinnen des Projektes auf. Auch innerhalb der Familien ist Gewalt ein alltägliches Phänomen, emotionaler und physischer Missbrauch sind normal, in manchen Fällen kommt es auch zu sexuellem Missbrauch, vor allem von Seiten der Väter oder Stiefväter.

Der „Machismo“ ist in Costa Rica weit verbreitet und lebt sich besonders stark in solchen Gegenden aus. Von Frauen und Mädchen wird erwartet, Hausfrau und Mutter zu sein und den Männern zu Diensten zu stehen. Auf die Bildung von Frauen wird wenig Wert gelegt.

Die Rate an Jugendschwangerschaften ist eine der höchsten des Landes und die werdenen Mütter werden in der Regel von den Vätern allein gelassen.

In diesem Kontext setzt das Projekt „Liga FEM: La Cancha para Nosotras“ an, indem es exklusiv für Frauen einen Ort anbietet, in dem sie Fußball spielen können, sich austoben und den Alltag zumindest ein wenig vergessen können. Fußball gilt gemeinhin als Männersport und die öffentlichen Sportplätze werden in der Regel von Männern besetzt; sollten Frauen doch einmal den Platz bekommen, müssen sie sich meis anzügliche Sprüche oder auch Beleidigungen von den zuschauenden Männern anhören.

Liga FEM legt Wert darauf, einen sicheren Ort für Frauen zu schaffen, an dem sie ohne Störung miteinander spielen und sich gegenseitig unterstützen können, Freundschaften schließen und Banden der Solidarität formen.

 

Das Projekt arbeitet mit zwei Gruppen, Mädchen von sechs bis zwölf Jahren und junge Frauen von zwölf aufwärts. Dreimal pro Woche finden Trainingseinheiten statt und es werden regelmäßige Workshops zu Themen wie Geschlechtergerechtigkeit, friedlicher Konfliktlösung, sexueller & reproduktiver Gesundheit, Beziehungen, Drogen etc. durchgeführt.

 

Grundätzlich wird neben den Veranstaltungen viel Wert darauf gelegt, den Mädchen den Verbleib im Schulsystem und einen Schulabschluss zu ermöglichen, um ihnen Zukunftsmöglichkeiten offen zu halten, weswegen versucht wird, alle Mädchen mit den notwendigen Materialien wie Heften, Stiften, Büchern etc. auszustatten.

Momentan nehmen knapp 100 Mädchen und junge Frauen an den Veranstaltungen von Liga FEM teil. Alle von ihnen sind entweder in der Grundschule, weiterführenden Schule, Berufsschulen oder machen Ausbildungen oder andere zertifizierte Kurse und seit drei Jahren ist keine der Teilnehmerinnen von Liga FEM schwanger geworden. Es zeigt sich also, dass das Projekt Früchte trägt, doch um diese Erfolge zu sichern, bedarf es weiterer Begleitung und es bleibt eine dauerhafte Anstrengung.

 

 
   

Ein Recht auf Selbstbestimmung: Sport für die Förderung der eigenen Lebensweisen indigener Völker

Die Ureinwohner Amerikas gehören auf dem gesamten Kontinent zu den benachteiligsten Gruppen eines jeden Landes, und Costa Rica bildet da keine Ausnahme. Jahrhunderte von Unterdrückung, Ausbeutung und der Versuch der Ausrottung der autochthonen Kulturen haben die meisten indigenen Gemeinschaften in einem desolaten Zustand hinterlassen. Noch heute dauert die Ausgrenzung und der Rassismus gegenüber Indigenen an und die Verletzung der Rechte indigener Völker stellt bei weitem keine Seltenheit dar. Indigene werden systematisch ausgegrenzt und bei der Vergabe öffentlicher Mittel benachteiligt, die Gesundheitsversorgung sowie das Bildungsangebot in den Territorien ist oft mangelhaft bis gar nicht vorhanden. Die Armutsrate liegt in einigen Territorien bei bis zu 90% (im Vergleich zu circa 20% im gesamten Land) und ungefähr 70% der indigenen Bevölkerung haben haben keinen vollen Zugang zu den Grunbedürfnissen.

Die meisten Indigenen haben eine enge Verbindung zu ihrem Land und der Großteil der Bevölkerung lebt als Keinbauern von der Landwirtschaft, doch auch hier tut sich eine weitere Ungerechtigkeit auf: Illegaler Landbesitz und -raub von Nicht-Indigenen in den staatlich anerkannten indigenen Territorien haben vor allem in den letzten Jahren zu gewalttätigen Auseinandersetzungen mit mehreren Todesfällen geführt.

Auch abseits dieser direkt wahrnehmbaren Fälle leidet die indigene Bevölkerung stark unter einem Phänomen, was man als „Entwurzelung“ beschreiben könnte: kulturelle Praktiken wurden über Jahrhunderte unterdrückt, sodass in vielen Fällen nur noch wenige Relikte dieser Kulturen zu finden sind. Von den acht indigenen Sprachen werden nur noch drei als wirklich „lebendig“ eingestuft, drei weitere sind „vom Aussterben bedroht“ und zwei werden schon seit längerer Zeit als „tot“ betitelt.

Die noch vorhandenen kulturellen Lebensweisen und Weltsichten werden von staatlicher Seite nicht gewertschätzt und die Indigenen werden in den staatlichen Institutionen dazu gedrängt, diese aufzugeben und sich an die Mehrheitsbevölkerung anzupassen: Unterricht findet zum Beispiel größtenteils nur auf spanisch statt, indigene Glaubensvorstellungen werden von staatlichem Personal als lächerlich dargestellt und gemeinschaftliche Formen der Bodenbewirtschaftung als „nicht produktiv“ klassifiziert. All diese Maßnahmen bewirken zwei Dinge; Zum einen sind Indigene in einer Situation, die man als „dauerhaft auf dünnem Eis stehend“ beschreiben kann: sie müssen in einer Kultur, die nicht die eigene ist, mit Dynamiken und Interaktionsformen, die sie nicht unbedingt genau kennen und in manchen Fällen auf einer Sprache, die nicht die Muttersprache ist, versuchen zu bestehen und sind somit in allem, was das öffentliche Leben angeht, benachteiligt. Zum anderen suggeriert dies insbesondere der indigenen Jugend, dass, wer Erfolg haben und der Armut entfliehen möchte, sich möglichst stark anpassen muss, womit weiter zum Verfall der ursprünglichen Kulturen beigetragen wird.

Heutzutage stecken viele indigene Jugendliche in einer Identitätskrise: Vieles der ursprünglichen Kulturen ist nicht mehr vorhanden beziehungsweise es besteht kein Wissen mehr darüber, sodass eine emotionale Verbindung mit dem Dasein als Indigene*r schwerfällt, während sie zur gleichen Zeit aufgrund des Indigenseins in der Mehrheitsgesellschaft immer wieder ausgegrenzt werden. Dementsprechend sitzen viele junge Indigene zwischen zwei Stühlen. Folge dieses Konflikts ist häufig mangelndes Selbstbewusstsein, Passivität und ein Selbstbild als der „arme Indio“.

SEPROJOVEN versucht, mit diesen Dynamiken zu brechen und setzt Fußball dafür ein, damit indigene Kindern und Jugendliche ein neues Selbstbewusstsein entwickeln können, das sich des eigenen kulturellen Erbes, der Rechte als Indigene*r und deren Wichtigkeit bewusst ist, ohne, dass SEPROJOVEN ihnen dabei paternalistisch einen festen Weg vorgibt. Zentraler Bestandteil ist die Entscheidungsfreiheit jedes und jeder einzelnen.

 

Nichtsdestotrotz ist die Promotion der eigenen autochthonen Kulturen Bestandteil der Arbeit von SEPROJOVEN, da es zum einen wichtig ist, den Teilnehmer*innen aufzuzeigen, dass sie andere Wege haben, als sich vollkommen an die Mehrheitsgesellschaft anzupassen, zum anderen der Verlust von Sprachen und Kulturen auch einen Verlust von Wissen und Diversität mit sich bringt, den es zu vermeiden gilt.

Durch den Fußball selbst gewinnen die Teilnehmer*innen neues persönliches Selbstbewusstsein, während durch Workshops dieses Selbstbewusstsein durch eine politisch-kulturelle Komponente ergänzt wird, die es den Teilnehmer*innen hilft, für ihre Rechte als die ursprünglichen Bewohner*innen des Landes und des gesamten Kontinents einzustehen.

 

Grenzen überschreiten: die Begleitung und Unterstützung von Migrant*innen auf ihrem Weg und an ihren Ankunftsorten

Die Arbeit mit Migrant*innen ist mit Beginn 2015 das jüngste Arbeitsfeld der Organisation, spiegelt aber am besten das neue, nicht nur auf Costa Rica beschränkte, sondern auf ganz Mittelamerika ausgerichtete Profil von SEPROJOVEN wider.

Die massive Migration in Zentralamerika, vor allem in Richtung der Vereinigten Staaten, ist ein schon lange bestehendes Phänomen, das allerdings in den letzten Jahren an Intensität gewonnen hat, zum einen durch die weiter voranschreitende Verschlechterung der Lebensbedingungen in der Region -vor allem im sogenannten „Norddreieck“ bestehend aus Honduras, El Salvador und Guatemala-, zum anderen durch eine weitere Verschärfung der Einwanderungspolitik der USA und neuerdings auch Mexikos.

Diese auf Repression ausgerichtete Grenzpolitik ignoriert dabei, dass für viele Menschen die Migration keine wirklich freie Entscheidung ist, sondern meist eine simple Überlebensfrage. Die Gewalt ist neben der extremen Armut für viele Personen ein häufiger Grund, ihr Land verlassen zu müssen. Die „Maras“, illegale Banden, haben Honduras und El Salvador fest im Griff und kontrollieren ganze Zonen, in denen der Staat keinen Einfluss mehr hat. Diese Banden sind extrem gewalttätig und man kann sich schnell auf einer der Todeslisten der Maras wiederfinden. Dann heißt es entweder sofort all seine Sachen einzupacken und so schnell wie möglich zu verschwinden, oder sich seinem Schicksal zu ergeben. Die Todesraten für junge Männer in El Salvador und Honduras gehören zu den höchsten der Welt, und sind häufig höher als in Gebieten, in denen offener Krieg herrscht.

Die Entscheidung zu migrieren heißt dabei nicht unbedingt, das eigene Leben zu retten, sondern man stirbt nur vielleicht nicht, denn die Migrationsrouten bergen viele Gefahren. Seien es die Banden, die einen ausrauben, Menschenschmuggler oder das Militär, es gibt viele Faktoren, die den Migrant*innen das Leben schwer machen. Frauen sind diesen Gefahren noch stärker ausgesetzt und die Ausübug sexueller Gewalt bis zu Vergewaltigungen stellen keine Seltenheit dar.

Für viele Personen, unter anderem Kinder, führen die Erlebnisse auf der Migrationsroute zu schweren Traumata. SEPROJOVEN versucht, den Migrant*innen bei der Bewältigung dieser Traumata zu helfen und sie bei der Bestreitung des restlichen Weges zu unterstützen. Dafür arbeitet SEPROJOVEN in zwei Herbergen für Migrant*innen in den Grenzstädten Esquipulas (Guatemala) und Tapachula (Mexiko). In den Herbergen versuchen die Mitarbeiter*innen durch Sport-, Kunst- und andere Freizeitangebote den Menschen mehr Ruhe und etwas Ablenkung von der beschwerlichen Reise zu geben. Dies ist insbesondere für die Kinder wichtig, denen durch die Erfahrungen auf der Route ihre Kindheit weggenommen wurde.

Des Weiteren bietet SEPROJOVEN direkte psychologische Beratung und Therapie sowie Gesprächs- und Solidaritätsrunden für Frauen an, in denen diese ihre Erfahrungen teilen und sich gegenseitig unterstützen können.

Obwohl der Großteil in Richtung der USA auswandert, gibt es doch auch einige, die in den Süden nach Costa Rica fliehen. SEPROJOVEN ist Teil eines Kollektivs von Organisationen, das sich für die Rechte von Migrant*innen und Geflüchteten einsetzt und betreut und unterstützt diese in ihren ersten Monaten in Costa Rica bei der Versorgung mit dem Nötigsten, beim Finden einer Wohnung und eines ersten Arbeitsplatzes sowie den anfallenden legalen Anträgen.

SEPROJOVEN vertritt außerdem in Zusammenarbeit mit dem Kollektiv dessen politische Positionen öffentlich und setzt sich gegen Xenophobie und für die Solidarität mit allen Bewohnern des Kontinents unabhängig der Nationalität ein.